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Samstag, 25. Juni 2016

Roadtrip durch den Südwesten Irlands

Healy Pass auf der Halbinsel Beara

In diesem Beitrag bekommt ihr einen schönen knackigen Abriss des Irland-Roadtrips mit ein paar ausgewählten hübschen Bildern! Die 11tägige Tour mit den Mietwagen ging durch den zauberhaften Südwesten Irlands.


Fahrt von Dublin nach Cork, Stopp in Cashel/Rock of Cashel

Gelandet sind wir an einem regnerischen Samstag Morgen. Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen, wir hatten uns ja bewusst für ein verregnetes Urlaubsziel entschieden.

Samstag, 5. November 2011

Zurück in Deutschland: In der Luftblase der Gelassenheit

Seit einem Monat bin ich zurück in Deutschland und gewöhne mich wieder ein.
Meine erste alleinige Fern- und Forschungsreise war unterm Strich wundervoll. Dennoch zerrte mein Aufenthalt oft an meinen Nerven und forderten meine Toleranzgrenze oft genug heraus. 
  • Weil ich eine andere erste Sozialisation in meiner Kultur erfahren habe und meine Ansichten, Wertevorstellungen und Rituale nicht einfach gegen philippinische Werte eintauschen kann und will
  • Weil ich mich dann und wann nicht mehr anpassen wollte
  • Weil ich mich nicht immer frei und selbständig bewegen und handeln konnte, wie ich wollte und gewohnt war
  • Weil ich mich lange Zeit fremden kulturellen Werten unterwerfen musste, die für mich keinen Sinn ergaben

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Meine letzten Tage in Bunyasan (Malimono), Mindanao, Philippinen

Ich bin zurück in Bunyasan, um mich von meiner Gastfamile zu verabschieden. Ich werde nur noch fünf Tage auf den Philippinen bleiben bis ich nach Deutschland zurückkehre.

Kaum zu glauben, dass ich den verrückten Haufen in Bunyasan so sehr vermisst habe. Ich erinnere mich noch zu gut, dass ich die letzten Tage vor meiner Reise nach Bohol  wahrlich zum Kotzen fand. Ich wollte raus, die Philippinen entdecken, mit Leuten aus meinem Land reden und mich nicht in einem kleinen Dorf mitten im Nirgendwo aus Langeweile zu Tode saufen.


Nachdem ich nun mein Bedürfnis befriedigt hatte, als Tourist auf den Philippinen unterwegs zu sein, freue ich mich alle noch einmal wiederzusehen und mich zu verabschieden.

Samstag, 3. September 2011

Mein Ausflug nach Butuan City/Philippinen

Mit den Worten Thank you for visiting Surigao City and come again verabschiedet mich ein Schild am Stadtausgang Richtung der 120km entfernten Stadt Butuan City. 

Es wird aller höchste Zeit, dass ich erstmal etwas Abstand zwischen mich und meine zu gastfreundliche Gastfamilie bringe. Für mich erscheint es wie die Wiedererlangung all meiner Freiheit und Unabhängigkeit, die ich in Bunyasan verloren habe. Ich kann mcih wieder ohne Aufpasser bewegen und die Philippinen erkunden und muss mich nicht an Regeln halten, von denen ich finde, dass sie sexistisch und veraltet sind.

Eman und ich sind im Überlandbus (die gelben Bachelor Tours)  vom Surigao Bus Terminal abgefahren. Die Fahrt dauerte drei Stunden und kostete umgerechnet 6 Euro für uns beide zusammen. Wir haben extra den günstigeren Bus ohne Klimaanlage genommen, da die Klimaanlagen in Bussen, Fähren und Einkaufszentren immer so eingestellt sind, dass man halb erfriert. 

Freitag, 2. September 2011

Freizeitprogramm im philippinischen Dschungel

Was mache ich sonst so als meine Ratte Roxanne zu observieren und alles zu notieren, was wir essen, einkaufen, anbauen?

Oft habe ich geschrieben, dass ich viel Zeit mit Nichtstun totschlage. Leider entspricht es tatsächlich den wahren Begebenheiten. Viel Unterhaltungsprogramm gibt es hier ja nicht, aber dennoch gibt es ein paar Highlights in meinem Alltag.

Hausarbeit
Nanay, unsere Herrin im Hause, verbietet Eman und Evani mich zu sehr in die Hausarbeit einzuspannen, da ich ja der Gast bin. 

Donnerstag, 1. September 2011

Toiletten auf den Philippinen

Diese Bild habe ich im Ärztehaus in Cagayan de Oro
aufgenommen, das den Toilettenbesuch 
schön veranschaulicht
Reden wir doch mal über die unschönen Dinge des Lebens.

Da fiele mir beispielsweise Verstopfung ein. Wir essen ziemlich viel Kohlenhydrate mit wenig Gemüsebeilage. Snacks sind Bananen und Süßkartoffeln. Dazu habe ich wenig getrunken, schwitze viel. Nach drei Tagen fröhlichen Essen, aber keinerlei Toilettengänge, leide ich nun unter schmerzhaften Bauchschmerzen. Zum Glück hat meine Reiseapotheke Wundermittel bereit.

Wie sind eigentlich allgemein die Toiletten auf den Philippinen?
Die gute Nachricht: es gibt Kloschüsseln. Die schlechte: das ist auch schon alles, was sie mit herkömmlichen Toiletten in Deutschland gemein haben. Auch gibt es keine Klobrille, keine Wasserspülung und nur in äußersten Einzelfällen Klopapier.

Montag, 29. August 2011

Meins, meins, meins! - Grenzen setzen auf den Philippinen

Ich dümpel die letzten Tage nur noch rum und warte, bis es endlich nach Butuan City geht. 

Meine Stimmung ist an einem Nullpunkt: Kulturschockleiden Langeweile, keine neuen Forschungsergebnisse, keine anderweitigen Aufgabe, keine Abwechslung. All diese Dinge zerren an meinen Nerven.

Dazu versuche ich vergebens meine bisherigen Forschungsdaten auszuwerten, was leider fehlschlägt. Entweder möchte Tatay mit mir Rum trinken, Eman mir irgendwas erzählen oder jemand möchte an meinen Laptop um Computer zu spielen...

Grenzen setzen
Das Laptop stellt sich als ein neues Konfliktpotenzial heraus. Nachdem ich mir im McDonalds in Surigao City Pacman runtergeladen habe (ein Hoch auf Free WiFi), wollen alle meine Bekannten am PC zocken.

Samstag, 27. August 2011

Kulturschock auf den Philippinen - und der Kampf dagegen


Meine Stimmung ist zurzeit an einem Tiefpunkt. Etwas Kulturschock würde ich mal sagen. Dazu kommt, dass Langeweile nicht sehr hilfreich ist in meiner Antriebslosigkeit. Meine Forschung liegt brach.

Jede Beschäftigung, die ich mir suche, soll ich nicht machen, weil es Eman oder Evanis Aufgabe ist oder wenn ich raus will zum Spazieren, muss ich immer sagen, wo genau ich hingehe und wann ich zurück bin.

Durch meine vielen Einschränkungen und meiner schlechten Laune, lasse ich es viel zu oft an meinen Mitmenschen aus. Kurze knappe Antworten sind zurzeit meine Rebellion. Anfangs konnte man mir es auch im Gesicht ablesen, aber man verliert halt einfach sein Gesicht, wenn man nicht "glücklich" ist.

Sonntag, 21. August 2011

Obst und Gemüse auf den Philippinen

Heute war ich zum zweiten mal in den Bergen, um mir den provinziellen Lebensmittelanbau im nördlichen bergigen Mindanao bei Malimono anzusehen. 

Ich war mit meinen philippinischen Freunden im Gänsemarsch in den dschungeligen Bergen unterwegs. Das Gelände ist unwegsam und bergig, in dem sich kleine Trampelpfade schlängeln. Auf dem Weg trafen wir sogar auf Goldschürfer, die mitten im Dschungel für eine Minengesellschaft arbeiten.


Wenn man den Anstieg geschafft hat, traut man seinen Augen nicht. In unwegsamen Gelände befanden sich eine große Menge an Ananaspflanzen. Wir trafen direkt den stolzen Farmer der Ananasplantage, der mir eine 6kg schwere Ananas verkaufte. Das Obst schmeckt einfach herrlich süß! Zudem besuchten wir verschiedene kleine private Gärten und ein Cassava- und Süßkartoffelfeld. Alle Gärtner und Farmer haben sich sehr über unsere Anwesenheit gefreut und uns ihre Gärten gezeigt

Ich habe mal eine Zusammenfassung erstellt, was ich bisher so an Wurzeln, Obst und Früchte gefuttert habe und was wir in den Gärten bewundern konnten. Natürlich sind das nicht alle Nahrungsmittel, die es auf den Philippinen gibt. Die hier aufgelisteten Gemüse- und Obst-Sorten sind diejenigen, die mich drei Monate lang begleitet haben. In den eckigen Klammern steht der Eigenname in Cebuano.

Obst [bunga]
  • Rosenapfel [tambiserfrischende, etwas saure Frucht. Erinnert mich an nicht süßes Bitter Lemon. Mit Salz oder Zucker essen
  • Banane [saging]
  • Rambutan schmeckt nach Litschi und ist auch damit verwandt. Besonders auffällig durch ihre roten Haaren an der Schale.
  • Stinkfucht [duriander süßlich faule Geruch hat nichts mit dem leckeren Geschmack zutun. Unbedingt probieren auch wenn de Geruch abschreckt!
  • Kakao [kakawmanchmal haben wir mit der Milch von jungen Kokosnüssen morgend "Milchreis" mit Kakaogeschmack gemacht. Wobei die Herstellung von verzehrfertigen Kakaobohnen entwas aufwendig ist mit Trocken und Rösten
  • Papaya [kapayasauf den Philippinen schmeckt sie sehr süß und ist eine riesige Frucht.
  • Ananas [pinya]
  • Jackfruit [langkasieht der Durian ähnlich. Geschmack der rohen Jackfruit erinnerte mich an Gummibärchen. Obwohl die Frucht sehr süß ist, wird sie manchmal mit Zucker gegessen.
  • Kokosnüsse [lubi]
  • Mangostane [santolsüß und sauer in einem! Mein absolutes Obst-Highlight!!!!!
  • Mango [manggaSüßes Grundnahrungsmittel! Die schmale und gelbe Verwandte der runden, rot-grünen Mango, die wir nach Europa importieren. Die philippinische, asiatische Mango ist viel süßer und von Natur aus faserarm. Es gab keinen Tag, an dem ich keine gegessen habe.
Kohlenhydratreiche Pflanzen
  • Süßkartoffel [kamote] Der Snack schlechthin. Gibt es fast täglich zwischen den Mahlzeiten und als Beilage zum Reis. Also eigentlich sind camotes immer mit dabei.
  • Maniok [cassava] Werden wir Salzkartoffeln vorbereitet und schmecken auch danach. Vor allem die arme Bevölkerung isst Maniok in zu hohen Maßen. Da Maniok viel Blausäure enthält, leiden diese Menschen unter Blausäurevergiftung. Blausäure wird im Körper zu Thiocyanat umgewandelt und verhindert die Jodaufnahme in der Schilddrüse. Viele ärmere Menschen, die mir begegnet sind, leiden an Kropfbildung und Kretinismus. 
  • Kochbanane [pisang] Der kleinere Verwandte uns in Europa bekannten Banane. Den typischen Bananengeschmack kann man zum Teil nur erahnen und ist eine andere Kohlenhydratvariante zum Reis, Maniok oder Süßkartoffel
  • Reis [bisaya:humay / tagalog:kanin] Die Gegend um Malimono herum hat keine Reisfelder. Das Land ist dort zu steinig. Ich gehe davon aus, dass es sich einfach nie gelohnt hat, dieses Stück Land zu kultivieren. Kurz vor Surigao City finden sich Naßreisfelder mit den fleißigen Arbeitern mit ihren Wasserbüffeln [kabaw].
Gemüse [utanon]
  • Grüne Bohnen [abitsuylas] Prinzess-, Schlangen- und Stangenbohnen finden sich geschnitten in vielen Gerichten wieder.
  • Tomate [tomatis] Tomaten gibt es einfach überall. Die meisten meiner Bekannten mögen sie aber nicht und fischen sie aus dem Essen heraus. Sie seien nur für den Geschmack in den Gerichten wie das Zitronengras, was man ja auch nicht mitesse. Als ich relativ am Anfang Tomatensoße aus frischen Tomaten gekocht habe, war das eine Katastrophe für meine Gastfamilie, die sich aus Höflichkeit meine "Soße" mit Tomatenstücke reinzwang.
  • Zwiebeln bzw. Essschalotten [sibuyas] vorrangig kleine rote Zwiebeln
  • Frühlingszwiebeln [sibuying] sehr beliebt sind auch die grünen Frühlingszwiebeln, um das Essen zu verfeinern. Werden selten mitgegessen und wie Tomaten aussortiert.
  • Aubergine [talong] sehr zu empfehlen ist das Auberginenomelette [tortang talong]
  • Bittermelone [ampayala] absolut nicht mein Geschmack...bääääh. Gut für den Fettstoffwechsel, ist in Europa un in Nordamerika vor allem als Zutat in Nahrungsergänzungsmittel bekannt.
  • Bananenblüten [puso ng saging] ja, Bananen haben große dunkellila Blüten und ja, man kann sie essen. Kann roh gegessen werde, dann ist die Blüte etwas bitter, erinnert an Artischocken. Ansonsten als Gemüsebeilage gebraten, sauer mariniert oder als Suppeneinlage 
  • Wasserspinat [kangkong]
  • Mungobohnen [monggo] ganz ehrlich sind die Bohnen mir nicht in Gerichten begegnet, sondern als süße Bohnenpaste in Dampfbrötchen.
  • Okra eine der ältesten Gemüsesorten der Welt. wundert mich, dass sie in Europa so unbekannt ist. Die Schoten erinnern geschmacklich an grüne Bohnen.
  • Luffa [patola] Ein Kürbisgewächs, das mich ein wenig an Zucchini erinnert hat
  • Cayote [sayote] ebenfalls ein Kürbisgewächs und der Luffa sehr ähnlich.
  • Chinakohl [repolyo]
  • (Schlangen-)Kürbis [kalabasa] Ich habe noch nie so viel Kürbis gegessen!!! manchmal denke ich noch immer wehmütig daran, warum man nicht das ganze Jahr welchen essen kann. Kürbis wird auch gerne als Snack zwischen den Mahlzeiten gegessen.
  • Jackfruit [langka] Eigentlich ist es ja eine Frucht, aber häufig begegnete es mir Gemüse in Gerichten. Nanay hat mir erzählt, dass sie vor 30 Jahren Jackfruit auch häufig als Fleischersatz gegessen hatten. Jackfruit verliert durch Kochen seinen eigentümlichen süßen Geschmack und seine gelbe Farbe, sodass nach dem Kochen nur eine graue Pampe zurückbleibt.
  • Paprika [panakot]
Gewürze
  • Calamondinorange [kalamansi] dieser kleine natürliche Citrus-Hybrid wird für die sawsawan-Soße verwendet.
  • Chili [sili] eher eine Zutat in der sawsawan-Soße, sonst fand ich selten in den Gerichten
  • Ingwer [luya] Fand ich in der sonst faden Alltagsküche einen geschmacklichen Genuss
  • Blätter des Meerettichbaumes [malunggay] wurde häufig in die Fischsuppe getan, doch auch als Tee getrunken, wenn das Gefühl bekam, man bekomme eine Erkältung




Freitag, 19. August 2011

Meine Erfahrung mit Ungeziefer und Ratten auf den Philippinen

Tote Kakerlake wird von den 

aggressiven Miniameisen gefressen
Regen und Ungeziefer
Momentan regnet es viel und lang. Das kühlt die hohen Temperaturen etwas ab und ich werde munter. Das endet meist in überglücklichen Rumgespringe meinerseits im Regen. Meine philippinische Familie schaut mich dann nur an, als sei ich verrückt geworden. Sie versuchen auch immer wieder mich aus dem Regen rauszuholen. Für sie ist Regen etwas Schreckliches. Selbst bei ein paar Tropfen, rennen sie schnell zu einem Unterschlupf und mokieren sich, wenn sie etwas nass geworden sind. Sie fürchten sich sehr krank zu werden. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass man so schnell eine Erkältung durch den Regen bekommt. Sobald die Sonne rauskommt, trocken Kleider und Haar sofort wieder.

Donnerstag, 18. August 2011

Philippinischen Ureinwohner in Surigao de Norte und Hautfarben

Wasser ist nicht giftig
Im Zuge meiner Forschung untersuche ich auch, wie viel die Menschen in meiner Umgebung täglich trinken. Mit Erschrecken muss ich feststellen, dass alle viel zu wenig trinke. Als Hausaufgabe habe ich 15 Personen gesagt, sie sollen die Wassergläser zählen, die sie trinken. Zuvor hatte ich geprüft, ob auch alle gleichgroße Gläser besitzen. Zudem befrage ich viele Leute und beobachte zusätzlich. Durchschnittlich werden ca. 800 ml täglich getrunken.
Ich habe versucht zu erklären, dass mehr getrunken werden muss.  Viele klagen über Kopfschmerzen, die älteren haben Probleme mit ihren Nieren und Nierensteinen. Sie denken nicht, dass Kopfschmerzen und Nierenprobleme von zu wenig Flüssigkeit kommt. Ich stoße auf vehemente Ablehnung, wenn man mehr trinke, müsse man mehr schwitzen. Deshalb lautet die Devise, so wenig trinken, wie nur möglich.

Hautfarben
Nicht nur bei Regen oder vereinzelten Regentropfen wird der Regenschirm ausgepackt. Der Regenschirm ist auch bei sonnigem Wetter ein ständiger Begleiter. Noch schlimmer als nass zu werden, ist  die Befürchtung braun zu werden. Dunkle Hautfarbe steht hier für arme Menschen, die in der Sonne arbeiten müssen. Zum Teil auch von niedere Herkunft, wie ich unschön erfahren musst.

Freitag, 12. August 2011

Christentum, Hochzeitszeremonie und Bruderschaften auf den Philippinen

Nachdem ich nach meinem Namen, Familie, Herkunft und Beziehungsstatus befragt werde, ist die nächste Frage über meine Religionszugehörigkeit. Anfangs machte ich keinen Hehl daraus, dass ich zwar getauft, aber nicht gläubig bin. Mittlerweile bin ich etwas zurückhaltender und sage lediglich, dass ich Christ bin, um folgende Situationen zu vermeiden:

Donnerstag, 11. August 2011

Die Gefahren im Dorf und der Angriff der New People's Army

Bewegungsmangel
Jetzt, wenn ich munter werde, weil die Temperaturen dank Regen abkühlen, habe ich einen hohen Bewegungsdrang. Ich meine eigenständig Bewegung ohne motorisierte Unterstützung. Selbst in das nächste Nachbarsdorf, das 1km enfernt ist, fährt man mit dem Motorradtaxi. Laufen ist etwas für ganz Arme, die keine Pesos für ein Taxi oder Jeepney übrig haben. 
Um meine Freizeit auszufüllen habe ich auch versucht, Hausarbeit als Beschäftigungsmaßnahme aufzunehmen. Dann bekommt aber Evani Ärger, dass sie als Hausmädchen nicht ihre Aufgaben erfüllt, sodass der Gast selbst anpackt. Da helfen auch meine Einwände nicht. Dann kommt es noch erschwerlich dazu, dass spontane Spaziergänge meinerseits etwas schwierig sind, weil ich kaum ohne Begleitung unser Haus und Garten verlassen darf.

Freitag, 5. August 2011

Erste Forschungsergebnisse, Alkoholismus und Freundschaften

Forschung
Meine Forschung hat in den letzten zwei Wochen meiner Funkstille grandiose Fortschritte gemacht. Ich habe Zugang zu den anderen Haushalten und ihren Koch- und Essrituale erhalten, sodass es mir möglich ist, verschiedene Haushalte miteinander zu vergleichen. Die Haushalte gehören zu Evanis und Emans Freundeskreis, die sich sehr darüber freuen, dass ich als Forscher an ihren Küchen, Rezepten und Ritualen interessiert bin. Jeder will mir sein Zuhause zeigen und mit mir zusammen kochen

Das Essen ist sehr fleischlastig. Viel Schweinefleisch, manchmal Hähnchen und ganz selten Rind. Dazu gibt es zu allen drei Hauptmahlzeiten Fisch. Das Fleisch ist sehr fettig und besteht aus vielen Knorpeln. Bei den Hähnchengerichten muss  beim Essen auf die Knochensplitter aufgepasst werden. Meist wird das ganze Fleisch und Fisch verwertet. Hühnerkrallen (liebevoll adidas genannt, weil sie an das alte Logo des Sportherstellers erinnern), Hühner- und Fischköpfe, Eingeweide, die Fettschicht - alles wird gefuttert. 

Montag, 25. Juli 2011

Meine philippinische Gastfamilie und meine Anpassung in die philippinische Dorfgesellschaft

Hier und dort habe ich die Familienmitglieder meines Haushaltes schon vorgestellt.

Dennoch möchte ich gerne zusammenfassen, wer welche Rolle in meiner unmittelbaren Umgebung einnimmt und wie wir leben.

Die Familie
  • Familienoberhaupt ist Herminoguildo Betito (75) - tatay [Cebuano: Großvater] genannt. Er war 30 Jahre lang barangay kapitan [Bürgermeister] des 500-Seelen-Dorfes Bunyasan, in dem ich lebe. Noch heute kommen allerlei Nachbarn, um ihn zu privaten Angelegenheiten um Rat zu fragen. Ansonsten ist er sehr trinkfreudig und beginnt meist nach dem Mittagessen mit einem Glässchen Rum. Da einer seiner Töchter ein Jeepney [Überlandbus] gekauft hat, hat das Ehepaar Betito eine finanzielle Einkommensquelle.

Philippinischer Hahnenkampf - Auf den Spuren von Clifford Geertz

Heute wurde ich eingeladen ins nächste Dorf zu fahren, um einen Hahnenkampf zu erleben. Der Hahnenkampf findet im Rahmen einer biesta (vom span. fiesta - Fest; hier: Ehrentagsfeier des Schutzpatrones des Dorfes) statt. Die Schutzpatronenverehrung wurde während der Kolonialzeit der Spanier auf den Philippinen eingeführt. Die Dörfer, die zur Gemeinde Malimono zählen, haben ihre Festivitäten im Juni und Juli herum.

Manok fight - der Hahnenkampf - ist in der philippinischen Gesellschaft tief verwurzelt. Aus der Literatur kannte ich schon die Beschreibung des balinesischen Hahnenkampf von Cliffort Geertz (1973), war deshalb nicht allzu geschockt, dass Menschen Tierkämpfe mit viel Enthusiasmus feiern. 

Samstag, 23. Juli 2011

Gamay hubog ko (Cebunao: Ich bin ein bisschen betrunken)

Zu meinen Ehren hat der älteste Sohn von Großvater tatay Herminoguildo Betito mir gestern Abend ein kleines Wilkommensfest in einem Nachbardorf ausgerichtet.

Mit keinerlei Vorstellung folgte ich Ronny und Evani zur Hauptstraße. Ich dachte, wir würden mit dem Jeepney fahren. Falsch gedacht. Ronny zeigte auf ein Motorrad mit Fahrer und sagte, ich solle aufsteigen. Ich soll WAS?! Ich bin noch nie zuvor auf einem Motorrad gewesen und weiß nicht mal wie man auf so ein Ding aufsteigt. Zu allem Überfluss hatte ich Panik oohne Helm, mit Flipflops und kurzer Hose mit einem wildfremden Mann über eine Schotterpiste zu schlittern. Hach, wenn es nur das gewesen wäre...Nachdem ich erfolgreich mich an den Fahrer klammerte, stiegen Evani und Ronny hinter mir auf mein Motorrad.
Für sie war es so selbstverständlich, dass ich zu ängstlich war meine Ängste und Bedenken kundzutun und dieser Art von Transport zu widersprechen.  

Freitag, 22. Juli 2011

Der erste Eindruck des Dorfes Bunyasan (Mindanao, Philippinen)

Maayong gabii! [Cebuano; Guten Abend]

Jeepney in Bunyasan
Eine Schifffahrt, die ist lustig...die Fähre fuhr 11h durch die Nacht und es war eisekalt. Ronny ist davon ausgegangen, dass ich gerne 1. Klasse reise, sodass wir fast die gesamte 50 Mann Kabine mit Hochbetten für uns hatten, die dank Klimaanlage eher an einen kalten Herbsttag mit Windböen erinnerte. Damit habe ich natürlich nicht gerechnet, so nahe am Äquator zu frieren. [Nachtrag 04.11.2011: Gut, dass ich erst bei meiner Rückkehr nach Deutschland über die vielen Fährenunfälle mit vielen Toten erfahren habe]

[Randnotiz: das nächste Mal in der 2. Klasse reisen am offenen Deck]

Kurz vor dem Hafen von Surigao City wurde ich zum ersten Mal mit krasser Armut konfrontiert. Kinder schwammen behelfmäßig und mit Brettern als Schwimmunterstützung neben der Fähre entlang, um nach Geld zu betteln. Sie hatten 

sogar Köcher, um hinunter geworfene Geldscheine schnell aus dem Wasser fischen zu können. In Surigao City angelegt, wurden Ronny und ich direkt von einer anderen Familiemitgliedern abgeholt. Ich bin erstaunt, wie viele Verwandte von meiner Freundin ich in kürzester Zeit kennen lerne durfte. Auch hier traut sich niemand wirklich mit mir zu reden. Mehr ein höfliches geflüsterte Kumusta ka? [Wie geht's?] erhalte ich nicht, dafür werden meine Schritte, Bewegungen aus allen Ecken des Hauses neugierig beobachtet. 


Mittwoch, 20. Juli 2011

Der erste Tag in Cebu

Angekommen.  

Ich weiß nun, dass ich 7h aus einem Flugzeugfenster starren kann!  Umsteigen in Bahrain. - Dann nochmal 9h. Diesmal mit einem Baby, dass ununterbrochen durch die Nacht geweint hat. - Die letzten 36h nur 5h geschlafen und trotz allem geht es mir super. 

In Cebu hat es direkt erstmal geschüttet. So viel, dass das Wasser die Taxitür hinein gelaufen ist. Fantastisches Abenteur! Und - Filipinos fahren trotzdem noch Roller, obwohl die Strasse überflutet ist. Der Taxifahrer hatte teilweise vdie Mühe gehabt, den Wagen auf der Straße zu behalten. 

Montag, 18. Juli 2011

Morgen geht's los auf die Philippinen

Um das Vorurteil Studenten gegenüber zu bestätigen, alles auf den letzten Drücker zu machen: ich hab's endlich geschafft, mein Visum abzuholen und zu packen. 


Warum der ganze Akt?

Meine bedeutende Wenigkeit wird die nächsten drei Monate erfolgreich üben, eine vorbildliche Ethnologin zu sein und die kulinarischen Eigenarten der Filipinos zu untersuchen.