Sonntag, 27. November 2011

Für meine Muse

Ich kann nur schreiben, wenn du, liebe Muse, mich erzürnst. Doch ich bevorzuge im Einklang mit dir zu leben. Meine Kreativität bedeutet mir ein Nichts im Vergleich zur Harmonie mit dir. Ich bette dich in meinem Herzen auf Rosenblättern. Aber nur für kurze Zeit, denn ich bin nicht zum Lieben geboren und der Kitsch, der damit einhergeht bringt mir nur Unwohlsein.

Montag, 14. November 2011

Blumen

Getrieben von Vergessenheit und einem schleierenden, schweren Nebel um die Augen läuft sie über die Wiese, um auf Blumen zu treten. Zu zerstören, was schön und anmutig ist. Was eigentlich allein durch Schönheit geschützt ist. Dann ein Straucheln und Fallen, das schlußendlich in Liegen bleiben endet. Mit dem Straucheln verlassen Erinnerungen den Kopf sowie den Drang immer weiter zu laufen. Hier liegen zu bleiben verspricht eine Pause. Die Wiese kitzelt die Haut, beim Liegen in ihr. Meterhoch ist sie, daran ist noch Erinnerung. Die Augen geschlossen, genießen Geruch-, Tast- und Hörsinn das gemeinsame Spiel der Natur.

Mittwoch, 9. November 2011

Flut

Strand, Panglao Island, Philippinen, 2011
>>Und wenn es so ist, dann füge ich mich dem.<< Sprach die Stimme. Doch schon beim ersten Wort, einem lächerlichen und, wusste die Seele, dass der Mund log. Der Verstand arbeitete angestrengt, warum versuchte er sich selbst zu belügen. Außer ihm war nur noch das Herz und die eigenen Ohren dort an dem Ort.

Das Leben schien dem Herzen und dem Verstand zu entgleiten - wie das Meer der Küste bei Ebbe. Noch waren die Knie im Wasser, bald standen nur noch die Füße in den kleinen Wellen, die an Land gespült wurden. 

Samstag, 5. November 2011

So lieblich

Das Wasser kräuselte sich. So lieblich. 
Der Wind bewegt es, obwohl es doch ein Brunnen ist. Trotz des Windes. Stickig und Hitze hier draußen. Unerträglich. Wie hübsch ist die Vorstellung das Wasser zu berühren, nur mal kurz die Hand ausstrecken und wie ein Hund die Abkühlung durch die Pfote zu erfahren. Zuerst mit dem Kopf voraus, die Hand nun ausstrecken. Der Brunnen ist doch nicht tief. Nur noch ein klein wenig strecken. Mit aller Kraft denken, dass man den Arm ein wenig verlängern kann, wie der Superheld mit dem Gummikörper. Augen zu! 

Der wahnsinnige Fisch

Nennt es Wahnsinn. Ein Produkt von Ansammlungen von Emotionen endet immer in Liebe. Und Wahnsinn. Die absolute Zerstörung aller Rationalität. Aber selbst das reicht nicht einer Aufopferung, die man unschuldigen Menschen entgegenbringen kann. Nicht können, das impliziert nur der Gedanke von Angst vor Veränderungen. Gedanken sind recht gut und teuer, aber nutzenbringend ist nur das Wollen. Wollen erzeugt Taten. Ob Wollen oder Können. Es ist so fruchtlos.

Zurück in Deutschland: In der Luftblase der Gelassenheit

Seit einem Monat bin ich zurück in Deutschland und gewöhne mich wieder ein.
Meine erste alleinige Fern- und Forschungsreise war unterm Strich wundervoll. Dennoch zerrte mein Aufenthalt oft an meinen Nerven und forderten meine Toleranzgrenze oft genug heraus. 
  • Weil ich eine andere erste Sozialisation in meiner Kultur erfahren habe und meine Ansichten, Wertevorstellungen und Rituale nicht einfach gegen philippinische Werte eintauschen kann und will
  • Weil ich mich dann und wann nicht mehr anpassen wollte
  • Weil ich mich nicht immer frei und selbständig bewegen und handeln konnte, wie ich wollte und gewohnt war
  • Weil ich mich lange Zeit fremden kulturellen Werten unterwerfen musste, die für mich keinen Sinn ergaben