Wie
ich aus dem Fenster blickend nichtsnutzigen Gedanken nachhänge, angele ich
apathisch eine Pommes nach der anderen aus der auf dem Tisch stehenden Tüte und
schiebe sie unentwegt in den Mund. Kurz stoppe ich, drehe eine Pommes in der
Hand und betrachte sie. Dabei frage mich, weshalb kalte Pommes einfach
unappetitlich schmecken. Zu meinem Ärger entdecke ich zu spät beim Rausangeln
einer Serviette aus der To-Go-Tüte, dass das Ketchup-Päckchen sich unter den
Servietten versteckt hat. In Gedanken entschuldige ich mich bei der
Fast-Food-Bedienung, die ich noch vor 20 Minuten innerlich verflucht habe, in
der falschen Annahme, dass sie vergessen hatte, mir Ketchup einzupacken. Mit
diesem auch nicht besonders gut schmeckenden Matsch wären die kärglichen
Pommes, die mein Mittagessen darstellen, auch kaum aufgepeppter gewesen. Für
die wenig Restlichen lohnt es sich nicht mehr, die Ketchup-Tüte aufzureißen,
wenn ich mehr als die Hälfte eh wegschmeiße. Da immer schlechtere Zeiten in dervZukunft anbrechen könnten, bei denen ich etwas zähflüssigen Ketchup gebrauchen könnte.
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Mittwoch, 10. Juli 2019
Freitag, 16. November 2018
Morgendlicher Monolog
Die Wärme seines Körpers weckt mich. Das Licht
durchdringt die kleinen Schlitze des Rollladens und ich versuche mich zu orientieren.
Anscheinend liegt mein Körper in der Horizontalen und das mag er nicht, er ist
nur ausgeruht, wenn all seine Gliedmaßen in unterschiedliche Himmelsrichtungen zeigen
darf. Das ist auch der Grund, weshalb sich nicht das Gefühl des Ausgeschlafenseins
in mir breit macht. Dennoch sehe ich keinen Sinn darin nochmal einschlafen zu
wollen. Vielmehr ist mir daran gelegen zu verschwinden, bevor der Mensch neben
mir wach wird. Die letzten Male waren - obwohl, eigentlich war es jeder Morgen –
etwas merkwürdig zwischen uns. Die Vertrautheit des Abends und das übereinander
Herfallens des nachts scheinen dann nie stattgefunden zu haben. Unvorstellbar,
dass dieser schlafende Mensch zusätzlich der häufige Auslöser meines gestrigen
Lachens war.
Sonntag, 25. Dezember 2011
Lobeshymne auf die Normalität
Die Normalität ist ein selten gern gesehener Gast. Man nennt sie auch Alltag und Langeweile. Bei vielen scheint das auch zuzutreffen. Sie öden sich selbst an mit ihrer Antriebslosigkeit. Oder sie sind so motiviert, aber ihr Umfeld zieht sie zurück auf das graue Sofa mit den ewig gleichen Löchern in der Decke. Ab und zu macht das ja Spaß, die Löcher zu betrachten, es hat was von Wolkenformen raten.
Normalität ist das Beste, was geschehen kann. Sie hält die Menschen im Griff und ich liebe sie. Vielleicht auch deshalb, dass man zwar beim oberflächlichen Betrachten der Gegebenheiten sich wünscht, das alles, alles, wirklich a-l-l-e-s aufregender sein sollte. Du, Ich, die Musik, das Essen,... Halt alles, wie auch das Leben. Streng dein Köpfchen an. Obwohl, ne, steht dir nicht so. Das Grübeln. Das Grübeln lenkt auch ständig ab. Zurück zur Normalität und die Lobhymne:
>>Willkommen liebe Normalität! Sorry, dass ich mich nicht gemeldet habe,
aber die Realität war bei mir zu Gast <<
Sonntag, 27. November 2011
Für meine Muse
Ich kann nur schreiben, wenn du, liebe Muse, mich erzürnst. Doch ich bevorzuge im Einklang mit dir zu leben. Meine Kreativität bedeutet mir ein Nichts im Vergleich zur Harmonie mit dir. Ich bette dich in meinem Herzen auf Rosenblättern. Aber nur für kurze Zeit, denn ich bin nicht zum Lieben geboren und der Kitsch, der damit einhergeht bringt mir nur Unwohlsein.
Montag, 14. November 2011
Blumen
Getrieben von Vergessenheit und einem schleierenden, schweren Nebel um die Augen läuft sie über die Wiese, um auf Blumen zu treten. Zu zerstören, was schön und anmutig ist. Was eigentlich allein durch Schönheit geschützt ist. Dann ein Straucheln und Fallen, das schlußendlich in Liegen bleiben endet. Mit dem Straucheln verlassen Erinnerungen den Kopf sowie den Drang immer weiter zu laufen. Hier liegen zu bleiben verspricht eine Pause. Die Wiese kitzelt die Haut, beim Liegen in ihr. Meterhoch ist sie, daran ist noch Erinnerung. Die Augen geschlossen, genießen Geruch-, Tast- und Hörsinn das gemeinsame Spiel der Natur.
Mittwoch, 9. November 2011
Flut
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Strand, Panglao Island, Philippinen, 2011 |
>>Und wenn es so ist, dann füge ich mich dem.<< Sprach die Stimme. Doch schon beim ersten Wort, einem lächerlichen und, wusste die Seele, dass der Mund log. Der Verstand arbeitete angestrengt, warum versuchte er sich selbst zu belügen. Außer ihm war nur noch das Herz und die eigenen Ohren dort an dem Ort.
Das Leben schien dem Herzen und dem Verstand zu entgleiten - wie das Meer der Küste bei Ebbe. Noch waren die Knie im Wasser, bald standen nur noch die Füße in den kleinen Wellen, die an Land gespült wurden.
Samstag, 5. November 2011
So lieblich
Das Wasser kräuselte sich. So lieblich.
Der Wind bewegt es, obwohl es doch ein Brunnen ist. Trotz des Windes. Stickig und Hitze hier draußen. Unerträglich. Wie hübsch ist die Vorstellung das Wasser zu berühren, nur mal kurz die Hand ausstrecken und wie ein Hund die Abkühlung durch die Pfote zu erfahren. Zuerst mit dem Kopf voraus, die Hand nun ausstrecken. Der Brunnen ist doch nicht tief. Nur noch ein klein wenig strecken. Mit aller Kraft denken, dass man den Arm ein wenig verlängern kann, wie der Superheld mit dem Gummikörper. Augen zu!
Der wahnsinnige Fisch
Nennt es Wahnsinn. Ein Produkt von Ansammlungen von Emotionen endet immer in Liebe. Und Wahnsinn. Die absolute Zerstörung aller Rationalität. Aber selbst das reicht nicht einer Aufopferung, die man unschuldigen Menschen entgegenbringen kann. Nicht können, das impliziert nur der Gedanke von Angst vor Veränderungen. Gedanken sind recht gut und teuer, aber nutzenbringend ist nur das Wollen. Wollen erzeugt Taten. Ob Wollen oder Können. Es ist so fruchtlos.
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