Sonntag, 21. August 2011

Obst und Gemüse auf den Philippinen

Heute war ich zum zweiten mal in den Bergen, um mir den provinziellen Lebensmittelanbau im nördlichen bergigen Mindanao bei Malimono anzusehen. 

Ich war mit meinen philippinischen Freunden im Gänsemarsch in den dschungeligen Bergen unterwegs. Das Gelände ist unwegsam und bergig, in dem sich kleine Trampelpfade schlängeln. Auf dem Weg trafen wir sogar auf Goldschürfer, die mitten im Dschungel für eine Minengesellschaft arbeiten.


Wenn man den Anstieg geschafft hat, traut man seinen Augen nicht. In unwegsamen Gelände befanden sich eine große Menge an Ananaspflanzen. Wir trafen direkt den stolzen Farmer der Ananasplantage, der mir eine 6kg schwere Ananas verkaufte. Das Obst schmeckt einfach herrlich süß! Zudem besuchten wir verschiedene kleine private Gärten und ein Cassava- und Süßkartoffelfeld. Alle Gärtner und Farmer haben sich sehr über unsere Anwesenheit gefreut und uns ihre Gärten gezeigt

Ich habe mal eine Zusammenfassung erstellt, was ich bisher so an Wurzeln, Obst und Früchte gefuttert habe und was wir in den Gärten bewundern konnten. Natürlich sind das nicht alle Nahrungsmittel, die es auf den Philippinen gibt. Die hier aufgelisteten Gemüse- und Obst-Sorten sind diejenigen, die mich drei Monate lang begleitet haben. In den eckigen Klammern steht der Eigenname in Cebuano.

Obst [bunga]
  • Rosenapfel [tambiserfrischende, etwas saure Frucht. Erinnert mich an nicht süßes Bitter Lemon. Mit Salz oder Zucker essen
  • Banane [saging]
  • Rambutan schmeckt nach Litschi und ist auch damit verwandt. Besonders auffällig durch ihre roten Haaren an der Schale.
  • Stinkfucht [duriander süßlich faule Geruch hat nichts mit dem leckeren Geschmack zutun. Unbedingt probieren auch wenn de Geruch abschreckt!
  • Kakao [kakawmanchmal haben wir mit der Milch von jungen Kokosnüssen morgend "Milchreis" mit Kakaogeschmack gemacht. Wobei die Herstellung von verzehrfertigen Kakaobohnen entwas aufwendig ist mit Trocken und Rösten
  • Papaya [kapayasauf den Philippinen schmeckt sie sehr süß und ist eine riesige Frucht.
  • Ananas [pinya]
  • Jackfruit [langkasieht der Durian ähnlich. Geschmack der rohen Jackfruit erinnerte mich an Gummibärchen. Obwohl die Frucht sehr süß ist, wird sie manchmal mit Zucker gegessen.
  • Kokosnüsse [lubi]
  • Mangostane [santolsüß und sauer in einem! Mein absolutes Obst-Highlight!!!!!
  • Mango [manggaSüßes Grundnahrungsmittel! Die schmale und gelbe Verwandte der runden, rot-grünen Mango, die wir nach Europa importieren. Die philippinische, asiatische Mango ist viel süßer und von Natur aus faserarm. Es gab keinen Tag, an dem ich keine gegessen habe.
Kohlenhydratreiche Pflanzen
  • Süßkartoffel [kamote] Der Snack schlechthin. Gibt es fast täglich zwischen den Mahlzeiten und als Beilage zum Reis. Also eigentlich sind camotes immer mit dabei.
  • Maniok [cassava] Werden wir Salzkartoffeln vorbereitet und schmecken auch danach. Vor allem die arme Bevölkerung isst Maniok in zu hohen Maßen. Da Maniok viel Blausäure enthält, leiden diese Menschen unter Blausäurevergiftung. Blausäure wird im Körper zu Thiocyanat umgewandelt und verhindert die Jodaufnahme in der Schilddrüse. Viele ärmere Menschen, die mir begegnet sind, leiden an Kropfbildung und Kretinismus. 
  • Kochbanane [pisang] Der kleinere Verwandte uns in Europa bekannten Banane. Den typischen Bananengeschmack kann man zum Teil nur erahnen und ist eine andere Kohlenhydratvariante zum Reis, Maniok oder Süßkartoffel
  • Reis [bisaya:humay / tagalog:kanin] Die Gegend um Malimono herum hat keine Reisfelder. Das Land ist dort zu steinig. Ich gehe davon aus, dass es sich einfach nie gelohnt hat, dieses Stück Land zu kultivieren. Kurz vor Surigao City finden sich Naßreisfelder mit den fleißigen Arbeitern mit ihren Wasserbüffeln [kabaw].
Gemüse [utanon]
  • Grüne Bohnen [abitsuylas] Prinzess-, Schlangen- und Stangenbohnen finden sich geschnitten in vielen Gerichten wieder.
  • Tomate [tomatis] Tomaten gibt es einfach überall. Die meisten meiner Bekannten mögen sie aber nicht und fischen sie aus dem Essen heraus. Sie seien nur für den Geschmack in den Gerichten wie das Zitronengras, was man ja auch nicht mitesse. Als ich relativ am Anfang Tomatensoße aus frischen Tomaten gekocht habe, war das eine Katastrophe für meine Gastfamilie, die sich aus Höflichkeit meine "Soße" mit Tomatenstücke reinzwang.
  • Zwiebeln bzw. Essschalotten [sibuyas] vorrangig kleine rote Zwiebeln
  • Frühlingszwiebeln [sibuying] sehr beliebt sind auch die grünen Frühlingszwiebeln, um das Essen zu verfeinern. Werden selten mitgegessen und wie Tomaten aussortiert.
  • Aubergine [talong] sehr zu empfehlen ist das Auberginenomelette [tortang talong]
  • Bittermelone [ampayala] absolut nicht mein Geschmack...bääääh. Gut für den Fettstoffwechsel, ist in Europa un in Nordamerika vor allem als Zutat in Nahrungsergänzungsmittel bekannt.
  • Bananenblüten [puso ng saging] ja, Bananen haben große dunkellila Blüten und ja, man kann sie essen. Kann roh gegessen werde, dann ist die Blüte etwas bitter, erinnert an Artischocken. Ansonsten als Gemüsebeilage gebraten, sauer mariniert oder als Suppeneinlage 
  • Wasserspinat [kangkong]
  • Mungobohnen [monggo] ganz ehrlich sind die Bohnen mir nicht in Gerichten begegnet, sondern als süße Bohnenpaste in Dampfbrötchen.
  • Okra eine der ältesten Gemüsesorten der Welt. wundert mich, dass sie in Europa so unbekannt ist. Die Schoten erinnern geschmacklich an grüne Bohnen.
  • Luffa [patola] Ein Kürbisgewächs, das mich ein wenig an Zucchini erinnert hat
  • Cayote [sayote] ebenfalls ein Kürbisgewächs und der Luffa sehr ähnlich.
  • Chinakohl [repolyo]
  • (Schlangen-)Kürbis [kalabasa] Ich habe noch nie so viel Kürbis gegessen!!! manchmal denke ich noch immer wehmütig daran, warum man nicht das ganze Jahr welchen essen kann. Kürbis wird auch gerne als Snack zwischen den Mahlzeiten gegessen.
  • Jackfruit [langka] Eigentlich ist es ja eine Frucht, aber häufig begegnete es mir Gemüse in Gerichten. Nanay hat mir erzählt, dass sie vor 30 Jahren Jackfruit auch häufig als Fleischersatz gegessen hatten. Jackfruit verliert durch Kochen seinen eigentümlichen süßen Geschmack und seine gelbe Farbe, sodass nach dem Kochen nur eine graue Pampe zurückbleibt.
  • Paprika [panakot]
Gewürze
  • Calamondinorange [kalamansi] dieser kleine natürliche Citrus-Hybrid wird für die sawsawan-Soße verwendet.
  • Chili [sili] eher eine Zutat in der sawsawan-Soße, sonst fand ich selten in den Gerichten
  • Ingwer [luya] Fand ich in der sonst faden Alltagsküche einen geschmacklichen Genuss
  • Blätter des Meerettichbaumes [malunggay] wurde häufig in die Fischsuppe getan, doch auch als Tee getrunken, wenn das Gefühl bekam, man bekomme eine Erkältung




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