Dienstag, 27. September 2011

"Sightseeing" in Cagayan de Oro (Mindanao/Philippinen)

Das etwas andere Sightseeing mit meinem deutschen Gastegber in Cagayan de Oro beginnt bei einem Gefängnis in den Slums.

Wir liefen kreuz und quer durch die Stadtteile Brrangay 31 und 37 herumgelaufen sind, gelangten wir zu einem Gefängnis, das wir von Außen betrachten konnten. Ein paar Meter weiter befanden wir uns mitten in einem Slum. Das besondere an diesem Slum ist, dass neben bald zusammenfallenden Hüttchen sich Steinhäuser mit Klimaanlage befinden. Hier geht es von Einem ins Andere über. Das begründet sich darin, dass durch die Landflucht sich in kurzer Zeit viele ärmlichere Menschen sich ansiedeln. Teuren Wohnraum können sie sich nicht leisten und bauen wor Platz ist, ihre Hütte auf. Zudem sind die hygienischen Bedigungen unter aller Kanone. Auf dem Land können sich die Menschen in (noch) sauberen Flüßen und an Brunnen waschen. Hier im Slum waschen sich die Menschen in der braunen Brühe, die mal ein Fluß gewesen ist und vor allem durch seinen Geruch an eine Kläranlage erinnert. 

Die Perle in diesem Moloch war die kleine schöne Moschee Masjid Abubacar Al-siddick. Das war nun mal ein anderer Anblick  auf den sonst sehr katholischen geprägten Philippinen. Nur ca. 5% Muslime haben die Philippinen, die ausschlicßlich im Südwesten Mindanaos leben  

Nach unserer kleinen Stadtour besichten wir auch das deutsche Ärzteteam der NGO German Doctors e.V. im Krankenhaus. Der Pausenraum der German Doctors im Krankenhaus ist nicht nur ein Auffangort für Kranke, sondern auch für gestrandete deutsche Auswanderer. Diese kommen hier regelmäßig zusammen, um sich über das Leben auf den Philippinen auszutauschen. 

Es sind ältere Herren, die mit Filipinas liiert sind. Hier hörte ich Horrorgeschichten, wie sich Filipinas nach der Hochzeit versuchen von ihren „reichen“ weißen Ehemänner  zu entledigen. Entweder sind weiße Männer zu naiv und blind bei der Wahl ihrer Frauen oder Filipinas sind gute Schauspielerinnen. Vor allem bin ich immer wieder erstaunt, warum Männer, die in Deutschland schon als Opas durch die Gegend rennen, auf den Philippinen noch einmal ihre eigenen Kleinkinder großziehen. Wenn die irgendwann so alt sind wie ich, sind ihre Väter 75, 80, 90 oder schon unter der Erde.

Einmal besuchten wir auch einen Freund, der lebt von Villanueva ca 45 min per Bus entfernt. Er besaß mal eine Taucherschule, aber seit dem Entführungsfall der Wallerts Ende der 1990er auf Mindanao blieben die Touristen aus. Wie ich raushören konnte, ist er im Besitz einer eigenen Farm und züchtet "nebenberuflich" Schäferhunde. Der Mann hatte viel Interessantes zu erzählen. Er lebte lange Zeit oben auf seiner Farm ohne Strom. Zudem konnte er leckere Pizza machen.

Ich habe mich sogar vor zwei Tagen sportlich betätigt: Wir wollten uns einen Wasserfall anschauen, aber nicht so`n Miniding, wie ich einen auf Bohol sah. Wir liefen 7km den Berg hinauf. Man unterschätzt hier jede Strecke zu Fuß. Jede Bewegung ist doppelt anstrengend, da die Schwüle einen zu Boden drückt und auf dem Körper entsteht ein eigener Wasserfall. Trotz allem tat es sehr gut, sich mal zu bewegen. Wir liefen auf einer asphaltierten Straße, die hin und wieder aus Schotter bestand. Wir sahen viele Schweinchen, Hunde und Ziegen. Menschen begegneten wir nicht so vielen, vielleicht waren die im Moment alle in der Kirche, wer weiß das schon. Die Menschen, die wir trafen, fragten uns, ob wir Exercises machen, denn Laufen ist ja nicht die Lieblingsbeschäftigung von Filipinos. Meits wurden wir mi8t Americano angesprochen, das kannte ich ja schon. Im Raum von Cagayan nennen sie einen auch manchmal Joe von G.I. Joe abgeleitet. Die Umgebung des Wasserfalls selbst soll ein Krater eines alten Vulkans sein. Der Anblick des Wasserfalls war es dann wert und auch über die Hängebrücke zu laufen. Nur leider war Schwimmen im Wasserfallbecken nicht möglich. Die Regierung untersagte es, weil das Wasser des Wasserfalls das Abwasser der überdüngten Reisfelder ist. Jahre zuvor hatte man jedoch Wasserbecken zum Schwimmen gebaut, um es für Touristen attraktiv zu machen. Der Eintritt war damals 100 Pesos, was lächerlich hoch erscheint, denn so war es nur noch bezahlbar für Touristen, die leider aus Entführungsängsten ausblieben. So wurde der Preis auf 10 Pesos heruntergedrückt. Damals konnte man auch Affen hier sehen, doch seit der essbare Abfall der Touris nicht mehr da ist, lassen die sich auch nicht mehr blicken. Wir fuhren mit einem Motorcycle zurück. Ich bin ja schon öfters mit 3 anderen Filipinos zusammen auf einem Motorrad gefahren, aber diesmal war das Motorrad schon voll mit uns beiden Deutschem und dem Fahrer. Für mich war die Fahrt nicht allzu sehr bequem. Der Pastor des Ortes musste mir auch helfen meinen einen Fuß auf den „Steigbügel“ zu stellen. Der Pastor war erst 24 Jahre jung und verabschiedete mich mit einem God bless you. Vielen Dank auch xD
Ich erinnere mich an eine Geschichte. Naja, es war eher eine Diskussion, in der ich durch meine Ungläubigkeit öfters hineinstolpere. Ein junger Herr versuchte mir damals zu erklären, wie wichtig Glauben ist. Er fing an mich zu Fragen, ob ich von der Katastrophe um Fukushima weiß , Israelkonflikt, islamischen Terroristen, vom Amoklauf in Norwegen oder sonstigen Naturkatastrophen und menschlich verursachten Toden. Er erläuterte mir, dass dies alles in Ländern geschieht, die keine guten Christen sind oder die vom Glauben abgefallen sind. Das sei die gerechte Strafe Gottes. Die Filipinos seien gute Menschen, deshalb geschehe hier nichts Böses. Die Frage ist, warum lese ich dann von so vielen Morden, von Toten vom Dengue-Fieber oder Taifunen, die Erdrutsche und Überschwemmungen mit sich bringen. Die Erklärungen des jungen Mannes war, Gogtt sortiere die bösen Menschen von den Guten aus. Ja, ist klar.
Aber vielleicht erklärt das auch,warum ich mein Flugticket nicht mehr finde. Das letzte Mal, als ich mein Flugticket, meine beiden EC-Karten und die Fotos meiner Liebsten daheim sah, war auf Bohol. Das alles ist in meiner Bauchtasche, die man unter der Kleidung trägt. Da ich sowas lächerlich finde, hatte ich es immer in meinem Rucksack. Ich rief gestern bei den Bekannten an, bei denen ich auf Bohol lebte und fragte, ob sie die Tasche gesehen hatte, nach ein paar Stunden riefen sie mich an und sagten, dass sie nichts gefunden hätten. Dort sah ich sie das letzte Mal. Ich suchte 2 Tage lang ununterbrochen meine Rucksäcke durch. Merkwürdigerweise ohne in Panik zu geraten, ich war nur froh, dass ich vorher mein Passport rausgenommen hatte. Es ärgerte mich schon, aber ich bin so ein mensch, dass ich denke, jetzt wütend zu werden, aht ja keinen Sinn. Seit dem letzten Absatz habe ich noch einmal alles durchsucht und meinen Backpackerrucksack verstellt und siehe da, was purzelt aus dem Regenschutz: meine verschollenen Papiere. Meine eigene Verpeiltheit versucht mich jedesmal in Panik zu versetzten. Das letzte Mal auf der Fähre.  15 min nachdem das Schiff ablegt, werden noch einmal die Tickets kontrolliert. Ich hatte vergessen, wo ich mein Ticket hingetan hatte und rannte zur Aufseherin und teilte ihr mit, dass ich mein Tickewt verloren habe. Diesselbe war es, die mir auch meine Koje zeigte. Sie schaute mich an, als ob sie mich noch nie gesehen hatte. Dabei war ich die einzige Weiße in der Econemy Class und sagte, dass es sehr schlecht ist, aber sie checke die Passagierliste nach meinem Name. Kaum 7 min später fand ich mein Ticket in der Schutzfolie meiner Zigarettenpackung. Ich such mir auch immer Plätze für meine Dinge aus, die ich unfassbar gut finde, aber dann vergesse. Wie auch immer Schwamm drübber. Ich hab meine Sachen wieder xD Ich bin nur froh, dass ich meine EC-Karten nicht sperren ließ.
Aaaah, gestern habe ich Geschenke angefangen zu kaufen. Die kleinen Mitbringsel stellen sich nicht als einfach heraus, da es nur weniges gibt, was „philippinisch“ ist. Oder ich kaufe euch kitschiges Einstaubzeug für euer Regal, wovon ihr Augenkrebs bekommt oder Plastikblumen. Plastikblumen ist was, was ich nicht verstehe. Die Natur hier ist voller Orchideen und anderen wundervollen Blüten, Blumen und Pflanzen, aber die Wohnung werden mit unechten Grünzeug dekoriert. Selbst Brautsträuße sind aus Plastik. Was jedoch noch schwieriger ist für euch Geschenke zu kaufen, ist Geschenke fürdie Pinoys. Ich bekomme die letzten Tage lauter Texts, in denen ich gefragt werde, was ich ihnen mitbringe. Gut, dass sie mich daran erinnern, denn ich hätte ihnen nicht mitgebracht. Habt ihr Ideen? Schickt mir mal Mails mit Vorschlägen. Vielen Dank
Gestern wollte ich meine Alien ID Card in Cagayan im Bureau of Immigration abholen. Sie sagten mir, als ich sie beantragte, dass die Bearbeitungszeit 2-3 Wochen dauert. Gestern war der Beginn der 4. Woche und meine Karte ist noch immer nicht aus Manila gekommen. In Frankfurt hatten mir die Menschen schon erklärt, dass ich eine brauche, weil ich drei Monate auf den Phils bin, momentan bin ich mir nicht sicher, ob sie nur einfach Geld aus meinen Taschen klauen wollten. Ganz offiziell natürlich. Denn ich sagte, dass ich Samstag zurück muss und nichgt noch einmal nach CDO komme. Sie meinten, das sei nicht so schlimm, weil ich meinen Stempel in meinem Passport habe. Aha. Ich will aber miene Alien ID Card!!!!! Immerhin hats ja genug Geld gekostet. Die Kosten meiner Verlängerung nach 59 Tage sind stolze 100 Euro. Mal sehen, ich schau am Freitag nochmal vorbei.
Noch ein kleiner Nachtrag: Wir regen uns ja schon auf, wenn wir in Deutschland mit Weihnachtsleckereien im Oktober überhäuft werden. Seit dem 1. September wird in allen Supermärkten ab und zu Weihnachtsmusik gedudelt und Dekorationen kann man kaufen. Ist ja nicht so, als ob die „Merry Christmas“ – Dekorationen an und in den Wohnhäuser jemals abgehängt werden.
Euch eine fröhliche Weihnacht und möge Gott mit euch sein.
Oh nein, das kann nicht mein letzter Satz sein! Was ich einmal zu einem Filipino sagte, der darauf leider sehr wütend wurde war: „I don´t want to go to heaven, because I don`t know anybody there. Maybe hell is a funny place with gambling tables, drugs and really good rockmusic. I think hell is the heaven of Sex, Drugs and Rock`n`Roll!”
Sagt das aber niemals jemanden, der keinen Spaß versteht, vor allem nicht auf religiöser Ebene. Ich musste mir damals eine 20 minütige Predigt anhören...

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