Freitag, 12. August 2016

#mypillstory

Ein bisschen Empörung und ein Aufschrei sollte durch die Gesellschaft gehen. So wird die weibliche Bevölkerung mir nichts, dir nichts mit einem Medikament vollgepumpt, das seit den 1960 erfolgreich unerwünschte Reproduktion verhindern soll.

Die Grundidee dahinter ist ganz nett, dass ein Pillchen verhindert, dass Frauen ungewollt schwanger werden. Dennoch sind nach 50 Jahren Anwendung die meisten Nebenwirkungen so gut wie unbekannt (Was natürlich auch daran liegt, dass einem Großteil der Bevölkerung auch etwas egal ist, was sie sich jeden Tag reinpfeift).

Sieben Millionen Frauen nehmen laut dem Pillenreport der Techniker Krankenkasse (Klickregelmäßig die Pille in Deutschland ein. Pro Familia schätzt, dass über 70% aller deutschen Frauen zwischen 20 und 29 Jahren und ab 30 Jahren noch 40% die Pille nehmen (Klick).  Es scheint selbstverständlich, dass Mütter ihre Töchter zum Gynäkologen schleifen, um ihnen die Pille verschreiben zu lassen. Manche Mädchen bekommen selbst im zarten Alter von 12 die Pille gegen Hautunreinheit und Akne verschrieben. Dass es sich dabei um ein Hormonpräparat handelt, um eine Schwangerschaft zu verhindern, erscheint wohl zweitrangig.

Es scheint, die Pille sei kein Medikament, sondern ein Bonbon, das einfach ohne zu hinterfragen eingeworfen wird. Ärzte loben dieses Stück Wundermedizin als die Erfindung des 20. Jahrhunderts und verdienen sich ein goldenes Näschen mit jedem Rezept. Natürlich schützt sie sicher mit einem geringen Pearl-Index von 0,3., d.h. von 1000 Frauen werden nur 3 schwanger (z.B. durch Falschanwendung). Die Pille gilt damit als einer der sichersten Verhütungsmethoden schlechthin. 

Das große Aber ist, dass Frauenärzte in der Regel kaum auf andere (hormonfreie) Verhütungsmethoden hinweisen und diese nicht in der Tiefe erläutern. Vielleicht hätten Alternativen dann auch einen niedrigeren Pearl-Index? Besonders schlimm finde ich, dass man als Frau als unverantwortlich erklärt wird, wenn man sich gegen die Pille als konventionelles Verhütungsmittel entscheidet.

Die Pille hat Nebenwirkungen und jeder sollte über sie Bescheid wissen. Wer liest aber schon Beipackzettel, wenn sie doch jede nimmt? Viele junge Frauen probieren im Laufe ihrers Lebens mehrere Hormonpräparate aus, weil sie die unterscheidlichen Marken nicht alle gleich gut/schlecht vertragen. Allein das zeugt doch, dass die tägliche Östrogen- und Gestageneinnahme nicht gut sein kann.

Zwar sind die Hormone der neueren Generation niedriger dosiert, doch auch die neuen Mikropillen sorgen für Nebenwirkungen. Die Mikropille verursachtt sogar häufiger Thrombose als die konventionelle.

Wie auch immer, Frauen versuchen unter dem #mypillstory auf die Nebenwirkungen im Social media aufmerksam zu machen. Manche Tweets sind extrem, aber es gibt auch psoitive Äußerungen, aber der allgemeine Konsens ist, dass viele Frauen die Pille schlichtweg nicht vertragen und unter psychischen und physischen Nebenwirkungen leiden.



Meine persönliche Erfahrung
Selbstverständlich habe ich auch meine eigenen Erfahrungen und die bestätigen auch die Tweets der #mypillstory. Ich litt unter leichter Depression, Heulattacken und Lethargie. Ganz zu schweigen von Gewichtszunahme und Heißhungerattacken.

Nachdem ich von einem hormonellen Präparat auf ein anderes wechselte (Hormon-Spirale), merkte ich zwar eine Besserung, aber diese war geringfügig. 

Nach der Absetzung aller hormonellen Verhütungsmittelchen war ich nach einem Zyklusdurchlauf ein neuer Mensch. Ich fühlte mich agil, voller Energie und unternehmenslustig und die Tage verschwanden, an denen ich mich heulend unter meiner Bettdecke verkroch. Streitereien mit meinem Lebenspartner ließen nach und die Libido stieg. 



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